Fortbildungstag II zum Hessischen Bildungs- und Erziehungsplan in der Kath. KiTa Kinderarche Kunterbunt Bimbach

Am Montag, den 20. November 2023 fand für das Team der Kath. Kita Kinderarche Kunterbunt in Bimbach der zweite von insgesamt drei Fortbildungstagen zum “Hessischen Bildungs- und Erziehungsplan” statt. Frau Fotherby, selbst Grundschullehrerin und beim Schulamt tätig, kam dazu als Referentin wieder in unsere Kindertagesstätte. Von 8:00 Uhr -16:00 Uhr beschäftigten wir uns mit dem Thema “Übergänge”. Dabei ging es zum einen um den Übergang vom Elternhaus in die Kita, Übergänge innerhalb der Kita (durch Gruppenwechsel) und den Übergang von der Kita zur Schule.  

Zentral für das positive Gelingen all dieser Übergänge ist die Bindung. Aus diesem Grund kommt der Eingewöhnungszeit im Kindergarten eine so wichtige Bedeutung zu. Sicherer Anker ist hier zunächst die vertraute Bezugsperson, die das Kind bei diesem Übergang begleitet. Hat das Kind Vertrauen gefasst und ist mit den Abläufen und den anderen Kindern so weit vertraut, dass es sich sicher fühlt, kann es alleine weiter machen. Frau Fotherby hat dabei nochmal klar herausgestellt, dass Kinder, die diesen ersten Übergang gut gemeistert haben, deutlich leichter auch alle weiteren Übergänge bewältigen können.  

Der Übergang vom Kindergarten in die Grundschule stellt sowohl die Kinder als auch die Eltern vor große Herausforderungen. Kinder treten in eine neue Lebenswelt ein und auch Eltern müssen ein Stück Kontrolle abgeben, die mit der größeren Selbstständigkeit der Kinder einhergeht. Wichtig, um diesen Prozess der Transition zu begleiten, ist auch hier eine sichere Bindung, die durch emotionale Sicherheit vermittelt werden kann.  

Wir im Kindergarten nehmen das letzte Jahr vor Schuleintritt stark in den Fokus. Dies geschieht zum einen natürlich durch z.B. das wöchentliche Schlaue Fuchs Projekt, an dem alle Kinder im Vorschulalter teilnehmen können. Aber auch jeden Tag im Kitaalltag werden diese Themen mit einbezogen – durch Gespräche, durch päd. Angebote, die sich speziell an die Vorschulkinder richten und vieles mehr. Dabei ist es wichtig zu berücksichtigen, dass es nicht darum geht, schon im Kindergarten (oder Elternhaus) schulische Themen wie Schreiben oder Rechnen in den Fokus zu rücken.  Dies hat Frau Fotherby, die selbst als Grundschullehrerin arbeitet, sehr betont: die wichtigste Form der Vorbereitung auf die Schule ist das soziale und emotionale Lernen. Kinder, die in diesen Bereichen fit sind, werden sich nachher gut auf die Themen in der Schule einlassen können, sich schnell in die neue Umgebung und den Klassenverbund einfinden und schulischen Anschluss finden. Das soziale und emotionale Lernen findet vor allem im Spiel statt – gerade im Freispiel sind die Kinder enorm gefordert, müssen Ideen entwickeln, mit anderen in Kontakt treten, gemeinsam Regeln aushandeln und sich immer wieder in Frustrationstoleranz üben. Dem Spiel kommt daher die zentrale Bedeutung zu, die größte und beste Chance der Kinder sich zu entwickeln. Somit kann der gesamte Kindergartenalltag als “Vorschularbeit” betrachtet werden.  

Unsere Angebote und Projekte knüpfen dort an, aber auch im Alltag findet sich zum Beispiel beim Tisch decken schon Mathematik – wie viele Kinder sind anwesend? Wie viele Tische werden benötigt? 

Um den Kindern den zukünftigen Lernort “Schule” vertraut zu machen, finden auch vielfältige Kooperationen mit der örtlichen Grundschule statt. Diese sind wir auch stetig dabei zu intensivieren.  

Bei all der Vorfreude auf das Neue was da kommt, ist es aber auch wichtig den Kindern (und vielleicht auch den Eltern) zuzugestehen, dass Trauer aufkommt. Viele Kinder waren über Jahre in der Kita und müssen sich von lieb gewonnen Kindern und Erziehern und auch dem vertrauten Alltag im Kindergarten verabschieden.  

Dank der Fortbildung haben wir viele neue Impulse mitnehmen können und freuen uns schon auf den dritten Fortbildungstag im Januar 2024.