Kindertagesstätte Regenbogen Großenlüder
Kindertagesstätte Regenbogen
Wir freuen uns, dass Sie für unsere Kinderkrippe und die damit verbundene pädagogische Arbeit Interesse zeigen.
Die Kita Regenbogen wurde am 17. August 2020 eröffnet und ist eine kommunale Einrichtung der Gemeinde Großenlüder.
In unserer Kinderkrippe werden Kinder vom 1. bis zum 3. Lebensjahr in drei Gruppen mit bis zu 12 Kindern betreut. Außerdem versteht sich unsere Einrichtung als inklusive Kinderkrippe, sodass wir Kinder mit besonderem Bedarf aufnehmen.
Unsere Kita befindet sich in einem ruhigen Wohngebiet nahe dem Ortskern. Neben der Einrichtung sind ausreichend Parkplätze vorhanden.
In unserer Einrichtung haben wir uns ganz bewusst für die Haltung und Arbeit nach dem Konzept der Kleinkindpädagogik Dr. Emmi Piklers entschieden. Deren Grundlage sind die beziehungsvolle Pflege, die autonome Bewegungsentwicklung und das freie Spiel in der vorbereiteten Umgebung.
Wir freuen uns die Krippenkinder achtsam ein Stück auf ihrem Lebensweg begleiten zu dürfen. Es ist uns wichtig, dass sich die Kinder in unserer Einrichtung geborgen und angenommen fühlen.
Wir geben ihnen Zeit und Raum für ein selbstbestimmtes, ganzheitliches Lernen, dass durch eigenes Entdecken und Forschen geprägt wird und in den Krippenalltag integriert ist. Eine anregungsreiche und liebevolle Umgebung lässt sie spielerisch ihre individuellen Fähigkeiten und ihre Gesamtpersönlichkeit entwickeln.
Die bindungsorientierte und haltgebende Begleitung der Kinder und der wertschätzende, einfühlende Umgang mit ihren Familien sehen wir als besonders wichtig an.
Bei Interesse an einer Hausführung oder Fragen, können Sie sich gerne telefonisch oder per Mail an die pädagogische Leitung wenden.
Wir wünschen Ihnen beim Lesen viel Spaß!
Herzliche Grüße
Ihr Team der KiTa Regenbogen
Rundgang durch die Kita
Bedürfnisorientierte Raumgestaltung
In unserer Einrichtung sind die Räume so vorbereitet, dass die Kinder die Möglichkeit haben, nach Herzenslust alles selbst auszuprobieren, sich selbst an Materialien und Spielsachen zu bedienen und selbst zu entscheiden, womit sie sich beschäftigen wollen. Wir bieten den Kindern eine entsprechende anregende und liebevolle gestaltete Umgebung, die von uns vorbereitet, verändert, angepasst und gepflegt wird.
Diese Wohlfühlräume und Bildungsräume vermitteln einerseits Geborgenheit und schaffen eine Atmosphäre des Wohlbefindens, zum anderen bieten die Räume auch Möglichkeiten für aktives Experimentieren und Entdecken als auch für Rückzug und Ruhephasen.RÄUME WIRKEN DURCH DEN GEIST, der ihnen innewohnt.
Beate PrügnerDer Gruppenraum- Dreh- und Angelpunkt für die Jüngsten
Unsere Gruppenräume sind individuell gestaltet und eingerichtet und richten sich nach den Interessen und Bedürfnissen der Kinder. Sie bieten ihnen Platz für Rollenspiele, zum Bauen und Konstruieren, für Rückzug, Alleinsein, Kuscheln und Entspannung, für Sinneswahrnehmung und Kreativität, sie ermöglichen Bewegung, Klettern und Rutschen, sie laden zum Experimentieren und Forschen ein oder zur Begegnung und Kommunikation.
Die Spielmaterialien stehen den Kindern frei zur Verfügung und sie können damit experimentieren, forschen und verschiedene Spielmöglichkeiten ausprobieren. Auch Bilderbücher zum Anschauen und Vorlesen gehören dazu.Jede Krippengruppe verfügt über:
- ein Spielhaus -
auf seinen zwei Ebenen gibt es spannendes zu entdecken und Spielanreize zuhauf- etwa die gemütlichen Rückzugshöhlen, zum Verstecken. Großzügige Spielflächen mit Durchgängen und Gucklöchern verführen zum Rollenspiel. Treppen, Rutschen und Aufstiege bieten außerdem viele Bewegungsanreize. Für haptische Erlebnisse sorgen Materialien wie Holz, Seile oder Nuten, die mit den Fingern nachgefahren werden können. Neue visuelle Erfahrungen können die Kinder mit Facettenlinsen, farbigen Bullaugen, Spiegeln oder Gucklöchern sammeln. So können die Kinder je nach Befinden vom aktiven Tun zum ruhigen Spiel oder zur Entspannung wechseln – und das frei nach ihrem eigenen Rhythmus.
eine Podestlandschaft –
die zum Beispiel in unterschiedlichen Höhen zusammengestellt werden kann und so von den Kindern als Bewegungsparcours, als Spiel- oder Bauecke genutzt werden kann. Oder mit Kissen und Decken als Rückzugs- bzw. Kuschelmöglichkeit dienen kann.ein Kuschel- und Vorlesesofa –
lädt zum Bücher anschauen und Geschichten lauschen ein. Kleinstkinder brauchen und lieben Ruhezonen. Sie wollen sich zurückziehen.ein Ganzkörperspiegel -
zur Förderung der Selbstwahrnehmung- Wer bin ICH und wie sehe ICH aus?
Im Spiegel können sich Kinder buchstäblich „ein Bild von sich“ machen. Spiegel helfen ihnen, eine Vorstellung von sich selbst und anderen zu entwickeln. Das bedeutet, Spiegel tragen zur Identitätsentwicklung bei.Sinneselemente -
laden zum Greifen und Fühlen ein. Und bringen alle Sinne und die Feinmotorik auf Trab.eine Spielküche -
besonders das Rollenspiel ist ein wertvolles und wichtiges Erfahrungsfeld für Krippenkinder. Sie können Handlungsweisen aus ihrem Alltag der Erwachsenen nachahmen, wie zum Beispiel kochen, füttern, Puppe spazieren fahren.Darüber hinaus sind die Gruppenräume individuell eingerichtet und gestaltet und richten sich nach den Interessen und Bedürfnissen der Kinder.
DIE AUFGABE DER UMGEBUNG IST ES NICHT,
das Kind zu formen,
SONDERN ES IHM ZU ERLAUBEN,
sich zu offenbaren.
Maria MontessoriDer Gruppenraum hat eine direkte Anbindung an den Waschraum, Schlafraum, Spielflur und das Außengelände.
Alle Räume sind mit Laminat und Fußbodenheizung ausgestattet, wodurch eine wohnliche Atmosphäre ausgestrahlt wird.
Große Fensterfronten in jedem Raum ermöglichen den Kindern einen guten Ausblick in die Natur.Der Ruheraum- Raum zum Schlafen, für Ruhe und Rückzug
Während des Tagesablaufs haben die Kinder die Möglichkeit zu schlafen, zu ruhen und zu entspannen.
Nach einer Zeit der Bewegung, des Spielens und Lernens sind Ruhephasen zum „Auftanken“ notwendig. Wann und in welcher Form das Kind eine Schlaf-/Ruhephase braucht, wird mit den Eltern im Aufnahmegespräch besprochen.
Da das Bedürfnis nach Aktivität und Ruhe unterschiedlich ist, können die Kinder bei uns nach Bedarf schlafen. Sie können sich im Schlafraum oder in den Kuschelhöhlen im Gruppenraum ausruhen.
Jedes Ganztagskind hat seinen eigenen Schlafplatz, den es mit persönlichen Gegenständen wie Schnuller, Kuscheltier oder Schlafsack gemütlich einrichten kann.Der Waschraum- Raum für Körpererfahrung und Körperpflege
Der großzügige Waschraum entspricht den besonderen Bedürfnissen der Krippenkinder und bietet ihnen eine motivierende Umgebung, die den Übergang vom Wickelkind zur selbstständigen Benutzung der Toilette fördert. Er verfügt über altersgemäße Töpfchentoiletten und Waschrinnen, die in der Höhe zur Körpergröße der Kinder passen und somit zur Selbstständigkeit einladen. Die Waschrinnen ermöglichen neben Hände waschen auch die Möglichkeit für allerlei Wasserspiele- und Experimente.
Der Wickeltisch mit Treppe ist im Waschraum integriert. Die Wickelutensilien und Wechselkleider befinden sich in personalisierten Boxen, die die Kinder selbständig erreichen können.Der Bewegungsraum
Krippenkinder haben ein großes Bewegungsbedürfnis. In unserem Bewegungsraum geben wir den Kindern die Möglichkeiten für neue Bewegungserfahrungen, um Bewegungssicherheit zu gewinnen und um Anreize für die nächsten Entwicklungsschritte zu haben.
Immer wechselnde Bewegungsbaustellen mit anregungsreichen Materialien, wie zum Beispiel:
eine Krippenkletterwand, große Stoffbausteine, ein Bällebad, eine Bewegungslandschaft, eine Rollenrutsche, ein Balancierpfad, eine große Schaukel, ein Trampolin und Hüpfpolster, verschiedene Fahrzeuge, spezielles Bewegungsmaterial (entwickelt von der ungarischen Kinderärztin Emmi Pikler) laden die Kinder zum Explorieren ein.Das Pikler Bewegungsmaterial
Die Krippenkinder können an unseren Pikler- Bewegungsgeräten selbstständig und im eigenen Tempo agieren und dabei vielfältige motorische Erfahren machen.
Unsere Einrichtung verfügt über folgende Pikler- Bewegungsmaterialien:
Pikler Dreieck, Hühnerleiter-Rutschbrett, Krabbelwürfel, Labyrinth, Bogenleiter, Schaukelboot- Freitreppe, Trag-Sitz-Kisten, Schiebeauto.Das Atelier- Raum für ästhetische Erfahrungen
Ästhetische Erfahrungen sind sinnliche Erfahrungen: Kinder nehmen mit Augen, Ohren, Nase und Mund und ihrer Haut als größtes Sinnesorgan Eindrücke auf. In unserem Atelier bieten wir unseren Krippenkindern die Möglichkeit, neue und vielfältige Materialerfahrungen zu sammeln. Wir arbeiten mit Materialien wie Knete, flüssiger Farbe, Rasierschaum, Kleister, die die Kinder dazu einladen die Welt und den eigenen Körper mit allen Sinnen zu erfahren.
In Kleingruppen können sie sich hier lustvoll und ausgiebig ausprobieren. Es darf nach Herzenslust geschmiert und gematscht werden. Auf diese Weise kommen die Kinder ihrem Drang nach, Spuren zu hinterlassen. Sie erfahren, was es bedeutet, etwas aus eigener Kraft zu erschaffen und erleben sich als selbstwirksam. Dies stärkt das Selbstbewusstsein des Kindes und weckt seine Neugier auf weitere spannende Erfahrungen und die Lust am Erschaffen neuer Dinge.
Es können mehrere Kinder gleichzeitig an der Riesen- Malwand großflächig malen oder auf dem Fußboden eine Farbreise mit dem Pinsel machen und ihre Spuren hinterlassen.Der Spielflur
Unser großer Spielflur ermöglicht dem Kind wichtige Bewegungserfahrungen.
Hier stehen verschiedene Fahrzeuge zur Fortbewegung zur Verfügung. Eine Sinnesschnecke und eine Rutsche laden zum Entdecken und Erforschen ein. An den Wänden sind Motorik- Elemente angebracht, an dem die Kinder ihre Feinmotorik ausbauen oder erste physikalische Erfahrungen machen.
Auch Eltern - die sich zum Beispiel während der Eingewöhnungszeit in unserem Haus aufhalte - finden in unserem Flur mehrere Bereiche mit gemütlichen Sitzgelegenheiten vor.Der Eingangsbereich
Im Eingangsbereich befindet sich eine Elterninfowand mit wichtigen Informationen für die Eltern, ein bebilderter Speisplan und eine Glasvitrine für Projektvorstellung- und Dokumentationen.
Die Garderobe
Die Garderoben befinden sich vor jedem Gruppenraum und bieten Platz für jeweils 12 Krippenkinder.
Jedes Kind hat einen Garderobenhaken (mit einem Foto des Kindes) für Jacke und Matschkleidung und ein Mützen- und Schuhfach.
In den Eigentumsboxen können persönliche Gegenstände der Kinder aufbewahrt werden.
Eine Anziehhilfe mit Treppe erleichtert den Eltern und Erzieherinnen das An- und Ausziehen der Kinder die noch Unterstützung benötigen. Ein Gummistiefelbaum, ein Täschchenwagen, der Elternpostkasten und eine Gruppen-Infotafel sind ebenfalls im Garderobenbereich zu finden.Das Außengelände
Die Kita verfügt über einen großen naturbelassenen Außenbereich, der vielfältige Bewegungsmöglichkeiten und sinnliche Wahrnehmungserlebnisse ermöglicht.
Das große Außenspielgelände bietet mit:
- Spielgeräten (Spielhaus mit Rutsche/ Nestschaukel, Holzbrücke, Holztunnel, Balancierbalken),
- zwei großen Sandkästen,
- unterschiedlichen Materialien und Untergründen,
- verschiedenen Ebenen (Holzpodeste)
- und Versteckmöglichkeiten (Weidenhäuschen)
den Kindern eine Vielfalt an Spielmöglichkeiten.
Unsere Krippe befindet sich auf dem gleichen Gelände wie die Kita Farbenspiel, so wird den Kindern die Möglichkeit gegeben, wenn es gewünscht ist, den Kindergartenbereich zu besuchen.
Das mobiles Sinneshaus/ Snoezelhaus
Unser mobiles Sinneshaus ist ein Rückzugsort, der alle Sinne anspricht und diese fördert. Das Haus ist mit ansprechenden Sinnesmaterial wie Lichtelementen (leuchtende Faseroptik-Stränge, Leuchtkugeln- und kieseln) Kuschelkissen und einem Schafsfell eingerichtet und bietet einen hohen Wohlfühlfaktor. Weiterhin können die Kinder Erfahrungsmöglichkeiten mit gedämpftem Licht und verschiedenen Lichtspielen und Farben, schönen Düften, beruhigenden Klängen und sanften Vibrationen machen.
Das Sinneshaus gibt dem Kind die Möglichkeit zur Ruhe zu kommen, die Form der Entspannung kann das Kind individuell entscheiden.
Beim Snoezelen machen unsere Krippenkinder ungewöhnliche Wahrnehmungserfahrungen in einer Atmosphäre, die es ihnen erlaubt, zur Ruhe zu kommen. Das Sinneshaus bietet ihnen ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit. Für eine Weile tauchen sie mit allen Sinnen in eine andere Welt ein- ein Spielhaus -
Das Team
WIR- das TEAM der Kita Regenbogen - sind ein eingespieltes, gut funktionierendes, junges Team.
Unser Team besteht aus einer pädagogischen Leitung und sieben pädagogischen Fachkräften.Pädagogische Leitung: Nadine Erb Gruppe Wirbelwind: Tatjana Blank
Annette Günther
Madlen SchneiderGruppe Sternenzauber: Sonja Blumenthal
Madlen Schneider
Stefanie Vogt
Gruppe Sonnenschein: Sophia Schwarz
Sylvia Wood
Das tägliche Miteinander ist geprägt von Zusammenhalt, Vertrauen, Wertschätzung, Ehrlichkeit, Offenheit, Rücksichtnahme und Anerkennung und ist Grundlage für eine gute Zusammenarbeit und eine herzliche Atmosphäre in unserer Einrichtung.
Unterstützt werden wir durch das administrative Personal, einer Küchenkraft und einer Reinigungskraft.
Hausmeisterliche Tätigkeiten werden in Absprache mit der Gemeinde Großenlüder vom Personal des Bauhofs übernommen.Der erforderliche Personalbedarf pro Gruppe richtet sich nach dem hessischen Kinderförderungsgesetz.
Neben dem pädagogischen Personal absolvieren Praktikanten/ Praktikantinnen im Rahmen ihrer Ausbildung zur Sozialassistenz sowie Schüler/ Schülerinnen in ihrer Berufsfindungsphase verschiedene Praktika in unserer Kita.Öffnungszeiten
Montag bis Freitag durchgehend von 7.30 Uhr bis 16.00 Uhr.
Ein Tag in der Kita
Unser bedürfnisorientierter TAGESABLAUF
Unser Tagesablauf in der Krippe ist geprägt von flexibel gestalteten Rhythmen und Ritualen. Wir gestalten den Tagesablauf so, dass die Krippenkinder einerseits motiviert und herausgefordert werden, aber ebenso durch die Abläufe und Rahmenbedingungen gestützt werden. Die Kinder finden ein gutes Maß an Aktivität und Ruhe, von Struktur und von Zeiten des „Gehen-Lassens“.
In unserem Tagesablauf beachten wir die individuellen Bedürfnisse und Interessen der Kinder, sowie die jahreszeitlichen Gegebenheiten, sodass die Zeiten flexibel gestaltet werden können ( z.B. längere Freispielzeit oder längere Zeit im Außengelände) und bei Bedarf an diese immer wieder angepasst wird.
Zu Beginn und am Ende des Kinderkrippentages findet bei Bedarf zwischen Eltern und dem pädagogischen Personal ein kurzes Austauschgespräch statt, um individueller auf die Bedürfnisse des einzelnen Kindes eingehen zu können.Projekte und Angebote
Unsere pädagogischen SCHWERPUNKTE
Die sanfte und behutsame EINGEWÖHNUNG
In unserer Einrichtung legen wir großen Wert auf eine sanfte und behutsame Eingewöhnung der Kinder.
Dafür orientieren wir uns an den Erkenntnissen der Bindungstheorie und am Berliner Eingewöhnungsmodell, das einen pädagogisch bewährten Rahmen vorgibt. Dabei ist es uns wichtig, behutsam auf die individuellen Bedürfnisse des Kindes einzugehen. Von Anfang an bekommt das Kind eine pädagogische Bezugsperson zur Seite, die es an die Hand nimmt und ihm Sicherheit schenkt.Die Unterstützung der Eltern als Bezugspersonen spielt eine enorm wichtige Rolle. Die Eltern geben dem Kind Sicherheit in der neuen Umgebung und bauen ihm eine sogenannte „Brücke“ hin zur Bezugserzieher*in. In dieser Phase ist der Austausch zwischen den primären Bezugspersonen und der Erzieher*in besonders intensiv und von großer Bedeutung.
Das Ziel dabei ist es, dem Kind zu ermöglichen, im Beisein seiner Bindungsperson (Mutter/Vater) zunächst die fremde Umgebung kennen zu lernen und Vertrauen zu der Bezugserzieher*in aufzubauen. Die jeweilig(e) Erzieher*in plant im Vorfeld mit den Eltern den zeitlichen Ablauf und sorgt im Team für die personellen und räumlichen Gegebenheiten.
In der Regel dauert die Eingewöhnung drei Wochen. Da jedes Kind eine eigene Persönlichkeit hat und unterschiedlich mit neuen Situationen umgeht, kann es im Einzelfall auch etwas länger dauern. Das Kind selbst bestimmt das Tempo seiner Eingewöhnungszeit.EIN WESENTLICHER FAKTOR FÜR EINE HARMONISCHE KRIPPENZEIT
ist eine sensible Übergangsphase
VON FAMILIE IN DIE KRIPPENGRUPPE.Der Eingewöhnungsverlauf
Die Eingewöhnungsphase
Während der Eingewöhnungsphase begleitet ein Elternteil das Kind in die Kita und verbringt die ersten Stunden mit in der Gruppe. So lernt das Kind gemeinsam mit einer vertrauten Bezugsperson das neue Umfeld kennen. Mutter oder Vater dienen dem Kind in dieser Zeit als »sicherer Hafen«. Gleichzeitig können sie sich mit dem pädagogischen Team austauschen, wie ihr Kind auf die neue Situation reagiert.Der erste Trennungsversuch
Häufig nimmt das Kind nach wenigen Tagen erste spielerische Angebote der neuen Bezugsperson an. Vielleicht entfernt es sich sogar schon einige Schritte von Mutter oder Vater. Dann ist es bereit für den ersten Trennungsversuch: Der begleitende Elternteil verlässt für kurze Zeit den Gruppenraum, bleibt aber in der Nähe. So erhält das Kind Gelegenheit, das »Alleinsein« ausprobieren. Zeigt es Unsicherheiten oder beginnt zu weinen, wird die vertraute Person wieder dazu geholt.Stabilisierungsphase
Die Reaktion des Kindes auf die erste Trennung entscheidet über das weitere Vorgehen.
Ist das Kind verstört und weint untröstlich, warten wir einige Tage bis zum nächsten Versuch.
Kommt das Kind mit der Trennung aber gut zurecht, können wir diese wiederholen. Dabei weiten wir die Zeit, die das Kind allein in der Gruppe ist, allmählich aus. So kann sich das Kind in seinem eigenen Tempo auf die neue Umgebung, das pädagogische Fachpersonal und die anderen Kinder einstellen.Schlussphase
Der Eingewöhnungsprozess ist abgeschlossen, sobald sich das Kind frei in der Gruppe bewegt und die Erzieher*in als sichere Bezugsperson angenommen hat. Jetzt hat es auch kein Problem mehr damit, mehrere Stunden von den Eltern getrennt zu sein. Möglicherweise weint es noch beim Abschied, lässt sich aber schnell von der pädagogischen Fachkraft trösten.Die PÄDAGOGIK von DR. EMMI PIKLER
Die DREI SÄULEN DER PIKLER- PÄDAGOGIK
Unsere pädagogische Arbeit orientiert sich an der Pädagogik von Dr. Emmi Pikler. Das Hauptaugenmerk legt Emmi Pikler auf drei grundlegende Prinzipien, wie die beziehungsvolle und achtsame Pflege, die autonome Bewegungsentwicklung und das freie Spiel.
Die BEZIEHUNGSVOLLE und ACHTSAME PFLEGE
Beziehungsvolle Pflege, ein Begriff, den Emmi Pikler in ihrem kind- und bindungszentrierten Konzept begründet hat, meint die bewusst gestalteten Pflegesituationen, wie dem Wickeln oder Anziehen, durch die eine vertrauensvolle Beziehung entsteht.
Besonders in der Pädagogik mit Kleinstkindern spielt die Körperpflege eine große Rolle. Das Wickeln bietet uns die Gelegenheit sich dem einzelnen Kind intensiv zuzuwenden, zu kommunizieren und die Grundbedürfnisse zu befriedigen.
Es ist eine Zeit der ungeteilten Aufmerksamkeit, eine Zeit der engsten sozial-emotionalen Beziehung. Aus diesem Grund sorgen wir beim Wickeln für eine vertrauensvolle, angenehme und geschützte Atmosphäre. Die Pflegesituationen werden ausschließlich von einer vertrauten Bezugsperson durchgeführt.Jede Pflegehandlung wird von uns angekündigt, so dass sich das Kind darauf einstellen kann, was als Nächstes passiert. Wir begleiten unser Tun sprachlich und warten auf die Bereitschaft des Kindes für den nächsten Schritt ab und schon bald arbeitet das Kind mit, indem es z.B. in den Ärmel seiner Jacke hineinschlüpft. In seinem Bestreben mitzuwirken, erlebt das Kind Sicherheit, Orientierung und Vertrauen. Es erlebt sich als aktiv teilnehmenden Partner, diese Erfahrung stärkt sein Selbstbewusstsein und das Vertrauen in die Bezugsperson. Auch über die Körperposition, ob es liegt, sitzt oder steht entscheidet das Kind.
In dieser intensiven Zeit des Zusammenseins, die von Respekt, Zuwendung und Achtsamkeit geprägt ist, kann das Kind Vertrauen zur Bezugsperson gewinnen. Die täglichen Pflegetätigkeiten werden als freudiges Beziehungserlebnis gestaltet.
In der beziehungsvollen Pflege nach Emmi Pikler ist es wichtig, dass Kind mit der erforderlichen Behutsamkeit und Mitgefühl begleitet wird, wobei die Art und Weise, wie mit dem Kind gesprochen wird, sehr wichtig ist.Das SELBSTBESTIMMTE SPIEL in einer vorbereiteten Umgebung
Das selbstbestimmte Spiel ist die natürlichste Tätigkeit des Kindes. Kinder eignen sich die Welt durch Eigenaktivität mit allen Sinnen an, sie erkunden und dies auf der Basis einer sicheren Beziehung mit Neugier, Forscherdrang und Lernlust.
Im Spiel sammelt das Kind grundlegende Erfahrungen, erlebt Gefühle wie Stolz, Enttäuschung, Freude und Wut. Spielen ist der natürliche Weg eines jeden Kindes, sich mit der Welt vertraut zu machen, zu begreifen und auf sie einzuwirken. Spielen ist der kindliche Zugang zur Welt.
Im selbstbestimmten Spiel können die Kinder das Material und die Tätigkeit frei wählen. Sie entscheiden selbst, was sie spielen möchten, wo, wie lange und ob sie dies mit einem anderen Kind, mit der Erzieher*in oder lieber allein tun wollen.Durch das eigene Tun, ihre eigenen Leistungen und ihre Erfolgserlebnisse entwickelt das Kind Freude. Außerdem steigern die Spielsituationen das Selbstbewusstsein und das Vertrauen in die eigene Kraft. Die Kinder erhalten ausreichend Zeit und Raum für ein ungestörtes Spiel und können dadurch frei nach den eigenen Interessen handeln und auf diese Weise die Umgebung erforschen. Durch Blickkontakt, einem Lächeln und motivierenden Worten der pädagogischen Fachkräfte wird dem Kind Sicherheit zur Selbstverwirklichung geschenkt.
Wir bieten den Kindern eine anregungsreiche Umgebung in der sie ausreichend Spielraum für selbstbestimmte Spielprozesse finden und sie zur Eigenaktivität ermuntert werden. Wir achten darauf, dass den Kindern entsprechend ihrer Interessen und ihres Entwicklungsstandes gezieltes Spielmaterial zu Verfügung steht.
Durch abwechslungsreiches und inspirierendes Materialangebot schaffen wir eine Grundlage, die es den Kindern ermöglicht sich frei zu entfalten. Zugleich geben wir den Kindern durch gewisse Regeln und gleichzeitigem Vertrauen die Sicherheit, die sie benötigen, um sich voll zu entfalten.EIN KIND KANN NUR DANN FREI SEINEN KÖRPER UND GEIST SCHULEN,
wenn man ihm Platz und Zeit lässt.
Emmi PiklerDie ATONOME BEWEGUNGSENTWICKLUNG
Die selbstständige und freie Bewegungsentwicklung ist ein bedeutsamer Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit.
Wir geben den Kindern die Zeit, die sie brauchen, um Bewegungen bzw. Positionen in ihrem individuellen Tempo einzunehmen, zu üben und sie zu festigen. Damit wird der Eigenaktivität- und initiative, die Würde und Kompetenz jedes Einzelnen respektiert.Wir geben dem Kind ausreichend Raum sich selbst und seine Bewegungsmöglichkeiten auszuprobieren, damit lernt es nicht nur die unterschiedlichen Bewegungsformen, sondern es lernt das Lernen.
Das Kind lernt:
- sich selbständig mit etwas zu beschäftigen
- an etwas Interesse zu finden
- zu probieren
- zu experimentieren.
Es lernt selbstständig seinen nächsten Entwicklungsschritt, beispielsweise das Krabbeln oder Laufen. Die Erzieherinnen und Erzieher sind Begleiterinnen und Begleiter und nehmen nichts vorweg. Wir haben großes Vertrauen in die Fähigkeiten des Kindes und verstehen uns als abwartende und liebevolle Begleitung in ihrer Entwicklung. Wir teilen mit ihnen die Freude, die sie täglich durch ihr eigenständiges Tun erleben, um zu einer selbstbewussten Persönlichkeit heranreifen zu können.
Das Kind empfindet Sicherheit gegenüber den eigenen Bewegungsmöglichkeiten, das Selbstwertgefühl wird gestärkt und es traut sich somit mehr zu. Grundlegend lernt es die realistische Selbsteinschätzung seiner eigenen Fähigkeiten kennen. Die Kinder können aktiv und ungestört ihren Bewegungsbedürfnissen nachgehen.
JEDES KIND HAT EIN NATÜRLICHES GEFÜHL DAFÜR,
wann es körperlich und auch emotional fähig ist,
DEN NÄCHSTEN SCHRITT ZU GEHEN.
Emmi PiklerPARTIZIPATION und SELBSTBESTIMMUNG – Kinder stark machen
Das Recht des Kindes auf Beteiligung nach Art 12 Abs.1 der UN-Kinderrechtskonvention ist nicht an eine Altersgrenze gebunden und gilt daher für alle Kinder.
Wir stellen in unserer Arbeit sicher, dass die Sichtweise der Kinder in Entscheidungsprozessen angemessen berücksichtigt wird. Um die Selbstentwicklung der Kinder zu unterstützen, legen wir Wert auf die Entscheidungsfreiheit der Kinder.
Wir helfen den Kindern beim Auf- und Ausbau ihrer Autonomie und ihrer Selbstständigkeit, indem die Kinder von Anfang an das Recht haben den Tagesablauf mitzugestalten. An alltägliche Entscheidungen und Planungen, die die Kinder betreffen, lassen wir sie teilhaben.
Wir unterstützen sie in ihren Bildungsprozessen, indem wir ihre Wünsche und Interessen ernst nehmen und uns auf einen Dialog einlassen.Wir geben den Kindern in möglichst vielen Bereichen die Zeit, Dinge selbst zu versuchen und nicht vorschnell mit unserer Hilfe einzugreifen. Zum Beispiel in Alltagshandlungen wie an- und ausziehen, beim Wickeln, beim Aufräumen, Tisch decken, Treppe hochsteigen und Vielem mehr. Dabei beachten wir den Entwicklungsstand und den Erfahrungsschatz des einzelnen Kindes.
In unserer Einrichtung bestimmt das Kind mit:
- wie viel Unterstützung es wünscht: beim An-/Ausziehen, beim Aufräumen, beim Treppe steigen, im Bewegungsraum ...
- wobei es helfen möchte- Geschirrwagen holen, Geschirr wegräumen…
- im selbstbestimmten, freien Spiel - was, mit wem und wie lange es spielen möchte?
- im Morgenkreis – Auswählen von Büchern, Fingerspielen, Liedern
- beim Essen– was und wie viel es essen möchte? neben wem es am Tisch sitzen möchte? ob es probieren möchte?
- beim Wickeln / beim Toilettengang (je nach Entwicklungsstand) - wann und vom wem es gewickelt werden möchte? wo es gewickelt werden möchte? wann es auf Toilette gehen möchte? was es als Wechselkleidung anziehen möchte?
- bei pädagogischen Angeboten – ob es daran teilnehmen möchte?
- beim Schlafen– ob es schlafen möchte? wann es schlafen möchte? wo es schlafen möchte? ob es „Einschlafhilfen“ (Schnuller/ Kuscheltier etc.) benutzen möchte? Ob eine pädagogische Fachkraft es in den Schlaf begleitet?
- Regeln im Haus– gemeinsam aufstellen und mitbeschließen.
Wir geben den Kindern die Möglichkeit in eine selbstbestimmte, partizipatorische Alltagskultur
hineinzuwachsen indem wir:- sie aktiv zur eigenen Meinung ermutigen
- wir Ihre Bedürfnisse und Interessen respektieren
- sie „Nein“ sagen dürfen
- sie sich abgrenzen können
- an die Fähigkeiten und Stärken der Kinder glauben
- die Kinder ernst nehmen und ihnen zutrauen, mit Aufgaben und Schwierigkeiten allein fertigzuwerden
- den Kindern die Möglichkeit geben sich am Alltagsgeschehen, z.B. hauswirtschaftliche Tätigkeiten, nach ihren Möglichkeiten, zu beteiligen.
DAS KIND HAT DAS RECHT,
ernst genommen,
NACH SEINER MEINUNG UND SEINEM EINVERSTÄNDNIS GEFRAGT ZU WERDEN.
Janusz Korczak