Demmeln gegen Depressionen
Allein in Deutschland leiden rund 4 Millionen Menschen an einer Depression. Auch in unserer Region gibt es sehr viele Betroffene. Das Bündnis gegen Depression Fulda sowie die regionalen Akteure des Versorgungssystems haben sich zum Ziel gesetzt, den Stand des Wissens über depressive Erkrankungen im Landkreis Fulda zu verbessern und auf Unterstützungsmöglichkeiten aufmerksam zu machen.
Bereits zum fünften Mal haben sich am vergangenen Samstag über 50 Menschen zum Aktionstag unter dem Motto „Demmeln gegen Depressionen“ zusammengefunden. Die diesjährige Mitmach-Aktion in Form einer Radtour führte von Fulda nach Großenlüder und wieder zurück. An der Radtour haben Menschen mit und ohne Depression teilgenommen. Die Aktion wurde von der Akademie für Suizidprävention gemeinsam mit dem Fahrrad-Club ADFC sowie einigen regionalen Partnern, wie beispielsweise dem Klinikum Fulda, organisiert. Als Initiator tritt das Bündnis gegen Depression auf.
Ankunft in Großenlüder: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Radtour „Demmeln gegen Depressionen“ erfrischen sich auf dem Rathausplatz.
Die Tourenteilnehmenden trafen sich zunächst an der Wiesenmühle in Fulda. Von dort brach der Tross in Richtung Großenlüder auf, wo auf dem Rathausplatz ein Zwischenstopp eingelegt wurde. Bürgermeister Florian Fritzsch nahm die zahlreichen Radfahrerinnen und Radfahrer in Empfang. Vor Ort wartete bei hochsommerlichen Temperaturen zunächst eine Erfrischung auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Bürgermeister Fritzsch ging in seiner Begrüßung auf die erfolgreiche Gründung des Inklusionsnetzwerkes in Großenlüder ein, das sich als ein Ziel gesetzt hat, die soziale Teilhabe aller Menschen in der Gemeinde zu stärken und zu ermöglichen. Gerade die letzte Aktion des Netzwerks mit einem Spaziergang in Gesellschaft unter dem Motto „Komm, lauf mit uns!“ stellte Laufen als Gemeinschaftserlebnis in den Vordergrund. Denn: Laufen fördert den Teamgeist, stärkt den Zusammenhalt und führt zu einer unfassbar tollen Gruppendynamik. Diese Aktion des Inklusionsnetzwerks hatte sich insbesondere auch an Menschen mit gedrückter Stimmung gerichtet. Daher sind die Bemühungen aller Akteurinnen und Akteure des Bündnisses gegen Depressionen zu begrüßen und zu unterstützen. Fritzsch zeigte sich daher sehr erfreut, dass sich das Bündnis in diesem Jahr entschlossen hatte, Großenlüder als Ziel der Fahrradtour auszuwählen.
Dr. Ulrich Walter, Vorsitzender des Bündnisses gegen Depression und Facharzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie in Fulda, freute sich über die zahlreich erschienenen Radfahrenden bei der Aktion. „Wir haben heute einen Rekord aufgestellt“, lobte er und fügte stolz hinzu: „So viele Menschen hatten wir noch nie – glaube ich.“ Dr. Walter nutzte die Gelegenheit und stellt das Bündnis vor, das seit etwa zwei Jahrzehnten aktiv ist. Präventions- und Aufklärungsarbeit zu leisten, hat sich das Bündnis zum Ziel gesetzt.
Nach der rund einstündigen Erholungspause ging es mit dem Fahrrad zurück nach Fulda, wo auf dem Universitätsplatz ein großes Programm mit Informationsangeboten zum Thema Depression angeboten wurde.