Jubiläum Naturschutzgebiet „Kalkberge bei Großenlüder“ und Ziegenbeweidung
Dieses Doppeljubiläum wurde Ende Juli 2024 mit einer kleinen Feierstunde an der Langenbergkapelle begangen.
Die geladenen Gäste der kleinen Feierstunde fanden nur positive Worte für die Entwicklung des Schutzgebietes in den zurückliegenden 25 Jahren. Nach einer herzlichen Begrüßung durch Sarah Färber von der Oberen Naturschutzbehörde und Nadine Sohmen ging es einige Meter zu Fuß zum Standort der neuen Informationstafeln auf die Hügelkuppe. Diese Tafeln, welche mit der LINUS WITTICH Medien KG entworfen wurden, bieten Wandernden und auch interessierten Bürgerinnen und Bürgern aus Großenlüder und Umgebung Hintergrundinformationen zu dem kleinen Naturparadies, das zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert ist.
Das Gebiet am Langenberg wird bereits seit Jahrhunderten von Schafen und Ziegen beweidet und landwirtschaftlich genutzt. Darüber hinaus dient es zum Kalkabbau. So entstand ein charakteristischer Naturraum aus ausgedehnten Kalkhalbtrockenrasen, die im Wechsel mit Hecken, Grünland und kleineren Waldarealen einen strukturreichen Biotopkomplex bilden, mit Orchideenreichtum und einer hohen Artenvielfalt bei Tagfaltern und der Vogelwelt. Im Jahr 1999 wurden rund 46 Hektar als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Die verbliebenen Kalkstandorte wurden so als Lebensraum für gefährdete und seltene Tier- und Pflanzenarten geschützt.
Zusätzlich wurde das Gebiet wegen seiner auch überregional bedeutsamen Vorkommen der Kalk-Halbtrockenrasen im Jahr 2008 als Flora-Fauna-Habitat-Gebiet für das europäische Schutzgebietsnetz NATURA 2000 ausgewiesen.
Bereits im Jahr 2021 wurden die Familie Sohmen sowie zahlreiche Helferinnen und Helfer für ihr besonderes Engagement für das Natur- und FFH-Gebiet Langenberg in Großenlüder mit dem 5. Ehrenamtspreis der Gemeinde Großenlüder ausgezeichnet. Der Ehrenamtspreis rückte den Bereich der Natur- und Landschaftspflege in den Mittelpunkt.
„Mit großem Engagement und unermüdlichem Einsatz leistet der ehrenamtliche Naturschutz auch weiterhin einen überaus wertvollen Beitrag zum Schutz unseres Naturschutzgebiets `Kalkberge Großenlüder´. Diese herausragende Leistung wie auch das vorbildliche Engagement für die Natur und die Gemeinschaft werden nunmehr im Rahmen der Feierstunde erneut und zu Recht hervorgehoben.“, freut sich Bürgermeister Florian Fritzsch im Rückblick auf das Zusammentreffen an der Langenbergkapelle. Fritzsch sieht durch die Aufstellung der Schautafeln eine weitere Aufwertung des Naturschutzgebietes und des Wanderweges Lüdertaler. Daher strebt die Gemeinde an, die Aufenthaltsqualität im Bereich der Schautafeln durch die Aufstellung eines Waldsofas zusätzlich zu steigern. „Das 46 Hektar große FFH-Gebiet hat hessenweite Bedeutung. Die Einzigartigkeit dieses Kleinods sollten wir uns immer wieder ins Bewusstsein rufen. Daher gilt mein Dank der Familie Sohmen wie auch dem Regierungspräsidium für die Idee mit den informativen Schautafeln und deren Umsetzung.“